Unsere ehemalige Studentin Aisha King hat sich auf den Weg zum Big Apple gemacht, um auf der Internation Makeup Trade Show kurz IMATS -NEW YORK- bei den „Battle of the Brushes“ anzutreten. Sie hat einen wundervollen Erfahrungsbericht geschrieben, viel Spaß beim lesen…

Einmal New York und wieder zurück

006Man muss mitnehmen, was geht! Also habe ich meinen ersten internationalen Schritt gewagt und mich für den „Battle of the Brushes“ Wettbewerb der IMATS gemeldet, bei dem junge Make-up Studenten und frische Absolventen ihr Können unter Beweis stellen können. Das diesjährige Thema für die Prosthetic Competition: STAR WARS! Klingt super, damit bin ich aufgewachsen, also los geht’s! Nachdem mir dann eröffnet wurde, dass ich sogar angenommen wurde und tatsächlich teilnehmen durfte, hatte ich genau 4 Wochen Zeit, um alles irgendwie auf die Beine stellen. Alles, das heißt Flüge & Unterkunft für mich und mein Modell organisieren, ein Make-up Konzept erstellen, Kostüm basteln und üben, üben, üben. Und das natürlich gleichzeitig während man noch anderen Jobs nachgeht! Die große Besonderheit bei diesem Prosthetic Wettbewerb liegt darin, dass die Gesichtsteile komplett und ohne Ausnahme von der IMATS gestellt werden. Macht auch eigentlich Sinn, so sind alle zumindest qualitativ gleichwertig. Allerdings hat man als Teilnehmer natürlich keine Ahnung, was man bekommt – Improvisationstalent ist also gefragt! Wie bringt man das, was man dort in die Hände bekommt, am Besten in sein Make-up Design ein.

004Diese Wettbewerbe sind immer so eine Sache. Abgesehen davon, dass man Nerven aus Stahl haben oder ziemlich gut unter Adrenalin & Stress arbeiten können muss, muss man auch ein bisschen das Glück auf seiner Seite haben. Auf welchem Level sind die anderen Teilnehmer? Hat man einen guten Tag oder läuft alles irgendwie schief? Diesen Risiko-Faktoren muss man ins Auge sehen und sein Bestes geben! Also saß ich brav und ein bisschen nervös auf meinem kuschlig kleinen Platz und habe zugesehen wie früh morgens die Prosthetics für unsere Modelle ausgesucht wurden. Auf dem vollen Tisch lagen genau zwei Teile, die irgendwie aus der Reihe fielen neben den ganzen coolen Überaugenprosthetics, den langen Nasen und mächtigen Kinns: ein Bogen Pfauenfedern und ein Set von Muscheln. Interessant… aber ich hätte gerne was cooles, irgendwas das zu meiner Badass-Kopfgeldjägerin passt. Ich wusste natürlich, dass das hier kein Wunschkonzert wird, hatte mir aber auch überlegt, wie ich aus ihr gebenenfalls einen dämlichen oder lustigen Charakter machen kann. Kein Problem, ich bin vorbereitet!
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Aber nicht auf Pfauenfedern! Leichtes Entsetzen in mir, als er ihr tatsächlich dieses Teil ans Gesicht hält und dann noch nicht mal wieder weglegt! Und dann noch die Muscheln dazu!! Mein Modell hat mich nur ziemlich schockiert angesehen und den Kopf geschüttelt, ein paar anderen Modellen und Teilnehmern stand Mitleid ins Gesicht geschrieben. In diesem Augenblick dachte ich nicht einmal „Was für ein Pech“, sondern war sofort am Überlegen, was ich daraus machen kann! Also habe ich meinem Modell beteuert, dass wir das hinkriegen und dann 3 Stunden durchgerockt und mein Bestes gegeben!

Nur manchmal reicht selbst das Beste nicht. Leider waren die Teile nicht nur irgendwie komisch und passten weder zueinander noch in mein Make-up Design, sondern hatten auch noch so richtig dicke Ränder. Und auf den Übergang kommt es nunmal an… So kann es eben auch laufen und genau damit muss man dann umgehen können! Meine Mitstreiter waren natürlich ziemlich gut, und sie hatten auch ziiiemlich gute Ränder, und die ersten drei Plätze waren absolut verdient! Ich habe mich über mein tolles Goodie Bag gefreut und hatte mit meinem Modell in voller Montur auf der Heimfahrt quer durch New York City ziemlich viel Spaß!

Ich kann nur jedem jungen Maskenbildner empfehlen, sich für „Battle of the Brushes“ zu bewerben! Es ist eine super tolle Erfahrung und Gelegenheit unter ganz anderen Bedingungen und mit anderen Materialien zu arbeiten, zu sehen, was die Schüler aus anderen Ländern so drauf haben und natürlich auch vielleicht und mit etwas Glück und Talent den einen oder anderen richtig tollen Maskenbildner auf sich aufmerksam zu machen. Ich für meinen Teil habe meine zweite Chance bekommen und wurde für die Competition in London angenommen – juhuuu! Neue Show, neues Glück! Solange es nur keine Muscheln dort gibt…

Aisha King, 2016

Vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Wir sind gespannt auf London und drücken Dir mächtig die Daumen.

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